Willisau
besser kennenlernen.
Mit
dieser Veranstaltungsreihe möchte das ′wici′ seinen Besuchern
den
Wohnort näher bringen. Denn heimisch fühlt man sich doch
dort,
wo
man nicht fremd ist
– wo man sich auskennt.
– wo man sich auskennt.
Den
Anfang dieser monatlichen Entdeckungsreise machte unter dem Titel Willisau
von oben ein
Besuch der katholischen Kirche.
Einmal
auf dem Kirchturm stehen oder
die mächtigen Glocken und das grosse Uhrwerk sehen – das
wünscht
sich wohl mancher. Wie
viele Pfeifen hat die
Orgel und warum hat die Kirche eigentlich
zwei
Kirchtürme?
Diese
und viele weitere Fragen beantwortete die Kirchenratspräsidentin
Evelyne Huber-Affentranger auf ihrer interessanten und unterhaltsamen
Führung durch
das riesige
Gotteshaus.
Zuerst
erfuhren wir etwas aus der Geschichte – zum Beispiel, dass
es
vier kleinere Vorgängerkirchen gab, bevor
der heutige Kirchenbau zu
Beginn des 19. Jahrhunderts
entstand. Oder, dass
der
Turm aus
dem 13. Jh. heute
das älteste Gebäude von
Willisau ist. Auch,
dass
er
dreimal
neu aufgebaut werden
musste, bis die Mauern dick
und stabil
genug waren. Überrascht
hat auch, dass die
heutige
Kirche
1′000 Personen Platz bietet.
Dann
ging es
hinauf zur Orgel. Vor
uns 3500
Pfeifen. Die
Kleinsten, nur
gerade
ca.
4 cm gross, waren
unsichtbar. Die grössten, bis
fünf
Meter hoch,
beeindruckten
dafür umso mehr, wenn man sie von so nahe bestaunen kann.
Über
ein schmale, steile
Treppe
im
fast
700 Hundert Jahre alten
Turm ging es vorbei am stillgelegten Uhrwerk. Seine
schweren
Gegengewichte
aus grossen runden ′Bach-Steinen′
mussten
damals
einmal täglich von starken Armen aufgezogen werden.
Und
schon
standen wir unter
einem wunderbaren Dachgebälk über einem riesigen Estrich.
“Hier spielen wir Fussball” scherzte die Kirchenpräsidentin. “Oder
wir Ringen im grossen Sandkasten”, sagte
sie verschmitzt.
Denn wir
standen vor einer
grossen,
mit Sand gefüllten
Holzkiste. Sie
müsste allenfalls
die
herabfallenden eisernen Antriebsgewichte
der
neuen Turmuhr sicher
auffangen,
damit sie nicht durch die Decke die Kirchenbesucher
gefährden
könnten. “Aber passiert ist das in
den fast einhundert Jahren des neuen Turms
noch
nie”, sagte
Frau Huber nach einer eindrücklichen Demonstration der
Durchschlagskraft
dieser
schweren
Eisenteile.
Nun ging es einen Stock höher zu einem gläsernen Schrank, der einer Seilbahngondel gleicht. Darin das aktuelle Uhrwerk – ein imposantes Räderwerk mit elektrischem Aufzug und von Frankfurt aus Zehntelsekunden genau funkgesteuert.
Und
wieder eine lange Treppe. Kopf
einziehen, und dann standen wir im
Glockenturm. Hier zog die kalte Bise. Die
Taufglocke hängt schon seit 1400 in Willisau und
darum erklingt sie nicht mehr täglich. Zum Geläut gehören eine
historische
und 4 moderne Glocken. Dazu kommt
noch die
grosse Wetterglocke, mit Schlagton b – 3'264 kg schwer
und mit
einem
Durchmesser
von
1.8
Metern. Sie wird auch heute noch bei einem nahenden Gewitter mit
Hagel “Sturm” geläutet. Das soll den Hagelschaden in Grenzen
halten. Eine
wichtige Aufgabe für den Verantwortlichen. Diese Glocke hat einen mächtigen Schlag. Bereits
wenn von Hand der Klöppel auf die Glocke triff, erbebt
man – innerlich – denn zum Glück hatten wir die Ohren zugehalten.
Dann kam der Schritt nach draussen. Für einige eine Herausforderung - auf einer Höhe von 35 Metern. Die absolut sichere Plattform geht rund um den Turm. 360°-Blick über die Landschaft Willisau. Auf das Schlossfeld mit seinen zahlreichen Schulanlagen, vom Kindergarten bis zur Matura. In und über die Altstadt bis hin zum Santenberg.
Dann kam der Schritt nach draussen. Für einige eine Herausforderung - auf einer Höhe von 35 Metern. Die absolut sichere Plattform geht rund um den Turm. 360°-Blick über die Landschaft Willisau. Auf das Schlossfeld mit seinen zahlreichen Schulanlagen, vom Kindergarten bis zur Matura. In und über die Altstadt bis hin zum Santenberg.
Nun schweifte der Blick über das herrliche, mit Biberschwanz gedeckte Kirchendach, zum grazilen etwas verdeckten alten Kirchturm. Und weiter zu den beiden schlanken Kränen der Baustelle “im Grund” – einem Millionen-Projekt mit dem neuen Pfarreiheim, Kindergärten, Tagesheim und Wohnungen – bis hin zur Honegg mit der wunderbaren mächtigen Winterlinde. Sie steht mit ihren fast 500 Jahren dem Kirchturm in puncto Alter und Würde nicht viel nach.
Wie
niedlich sah von hier oben alles aus. Klein, fein, schon fast ein
wenig idyllisch. Ich
denke, allen wurde bewusst: Wir leben an einem sehr schönen Ort.
Zwei mächtige Schläge der Turmuhr erschreckten uns ein wenig und mahnten zum Gang nach unten. Dieses Mal durch den neuen Kirchturm. Die Treppen wurden breiter und schon bald standen wir in der Kirche hinter dem Altar. Auch das ein Privileg, das nur dank der Führung möglich war. Nach einigen Erklärungen zum Innenraum, den Besonderheiten und den wundervollen Bildern an der Decke ging die Führung dem Ende entgegen.
Ganz herzlichen Dank,
Eveline, dass du dem ′wici′ diesen interessanten
Einblick in das imposanteste Gebäude von Willisau ermöglicht hast –
und
das erst noch unentgeltlich. Auch das wieder eine Wertschätzung der
kath. Kirchgemeinde Willisau für unsere Integrationsarbeit.
Übrigens,
das habe ich noch fast vergessen:
das habe ich noch fast vergessen:
Der zweite Kirchturm wurde notwendig, weil durch die letzte
Vergrösserung des Kirchenhauses,
der
alte Kirchturm zum Teil verdeckt wurde
und
das Glockengeläut nicht mehr von allen Willisauern gehört werden
konnte. Auch nicht die eindrückliche Wetterglocke - auf die wir nun besonders achten werden.
®
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